Green & Generation Radikal und tierisch anders: Aldi Süd stellt Fleischtheke auf den Kopf

Radikal und tierisch anders: Aldi Süd stellt Fleischtheke auf den Kopf

Aldi Süd revolutioniert die Fleischpräsentation: Statt nach Tierart wird jetzt nach Haltungsform sortiert. Der Discounter will damit Kunden den Griff zu tierwohlgerechteren Produkten erleichtern und setzt neue Maßstäbe im Lebensmitteleinzelhandel.

Die Kühltheken bei Aldi Süd bekommen ein komplett neues Gesicht. Der Discounter bricht mit einer jahrzehntealten Tradition im Lebensmittelhandel und sortiert sein Frischfleisch nicht mehr nach Tierarten, sondern nach Haltungsformen. Kunden finden künftig Fleisch aus besseren Haltungsbedingungen in separaten Bereichen – unabhängig davon, ob es sich um Schwein, Rind oder Geflügel handelt. Ein mutiger Schritt, der die Branche aufhorchen lässt.

Blau für konventionell, Grün für mehr Tierwohl

Die neue Logik in den Kühlregalen folgt einem einfachen Farbkonzept: Im blauen Bereich landen Produkte aus konventioneller Haltung (Stufen 1 und 2), während der grüne Bereich den höheren Haltungsformen 3 bis 5 sowie Hackfleisch vorbehalten bleibt. Angebote werden weiterhin rot markiert. Die Umstellung soll bis Mitte Juli in allen Filialen abgeschlossen sein.

„Ziel ist es, dass unsere Kunden Produkte aus höheren Haltungsformen einfach und auf den ersten Blick finden. Dafür sind wir bereit, neue Wege zu gehen und freuen uns über jeden Mitbewerber, der das gemeinsame Ziel für mehr Tierwohl genauso konsequent umsetzt“, erklärt Dr. Julia Adou, Nachhaltigkeitsdirektorin bei Aldi Süd.

Vorreiterrolle im Handel

Mit diesem Schritt positioniert sich Aldi Süd als Pionier unter den großen Lebensmittelhändlern. Während Aldi Nord, Lidl und Kaufland laut einem Bericht der „Zeit“ an der klassischen Sortierung nach Tierarten festhalten, wagt der Süd-Ableger des Discounters den radikalen Umbruch. Die Neuausrichtung wird von Wissenschaftlern der Universität Bonn mit einer Studie begleitet, um die Auswirkungen auf das Kaufverhalten zu analysieren.

Strategischer Baustein einer größeren Vision

Die Umstellung ist Teil des ambitionierten „#Haltungswechsel“-Programms, mit dem Aldi bis 2030 bei Frischfleisch, Trinkmilch sowie gekühlten Fleisch- und Wurstwaren komplett auf die höheren Haltungsformen 3 und 4 umsteigen will. Bei Trinkmilch, Puten- und Rindfleisch hat der Discounter dieses Ziel nach eigenen Angaben bereits erreicht.

Auch beim restlichen Sortiment macht Aldi Ernst: Erst kürzlich hatte der Discounter bekanntgegeben, keine Wurstwaren der niedrigsten Haltungsstufe 1 mehr zu verkaufen. Die Nachfrage nach Produkten mit höheren Tierwohlstandards steigt kontinuierlich, wie die Umsatzzahlen belegen.

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