Business & Beyond ICEgate: Wie ein bisschen Dreck die Deutsche Bahn entgleisen lässt

ICEgate: Wie ein bisschen Dreck die Deutsche Bahn entgleisen lässt

Bei der Bahn geht jetzt der Punk ab! Ein ICE von München nach Hamburg macht Zwangsstopp in Nürnberg, wird aus dem Verkehr gezogen. Und warum? Nicht wegen Technikproblemen. Kein Unwetter. Kein Streik. Sondern: Der Zug war dem Personal zu… dreckig! Ja, richtig gelesen. ICE 886 hat wegen Dreck kapituliert. Alle Passagiere raus. Aber nicht mit uns. Nicht mit Business Punk. Das ICE-Gate und die Folgen. Hier kommt unsere kostenlose Masterclass für die Deutsche Bahn. 

Wir Business Punks haben ja alle schon viel durchgemacht mit der Bahn. Aber das hier stellt die Weichen ganz neu: Zum ersten Mal wird ein ICE gestoppt, weil er zu dreckig ist. Ganz Deutschland fragt sich natürlich: Sind die noch ganz sauber?

Der 10. Juni, Tag nach Pfingsten, 6:12 Uhr pünktliche Abfahrt in München. Ich an Bord. Ticketpreis: 159 Euro. Alles gut. Bis 7:30 Uhr.

Durchsage: „Wir bitten um Entschuldigung. Aber wir als Zugbegleiter wollen ein Zeichen setzen. Dieser Zug ist uns zu dreckig, um damit weiterzufahren. Der Zug endet deshalb in Nürnberg.“

WHAT?!

Kein Scherz. Kein Prank. Keine versteckte Kamera. Nur raus. Raus. Raus.

Ich poste die Story auf LinkedIn. Innerhalb von Minuten: 100.000 Views, Hunderte Kommentare, Medien eskalieren: RTL, Tagesschau, FOCUS, Stern – alle drauf. Warum? Weil es nicht um ein paar Krümel geht. Es geht um Haltung, Verantwortung, Kundenorientierung.

In Nürnberg? Ausnahmezustand. Der ICE wird evakuiert wie ein havariertes Raumschiff. Hunderte Passagiere taumeln auf den Bahnsteig, mitten rein ins Chaos-Level: Endgegner Fernverkehr. Eltern mit Ferienmodus-Kids und Riesen-Koffern, Rentner im Orientierungs-Loop, Business-Class im Termin-Stress. Alle rauskatapultiert, keiner weiß wohin. 

Die Bahn? Ghostet alle: keine Hilfe, kein Plan B, kein Kaffee. Nur ein Servicepoint mit Instant-Stau. 50 Meter Menschenkette aus Ratlosigkeit, Frust und Verzweiflung. Willkommen beim Bahnroulette.

Dann der Showdown aus der Lautsprecherhölle: „Nächster ICE in einer Stunde. Spoiler: Der ist schon voll.“ Natürlich ist er das. Erster Tag nach Pfingsten, Rush Hour des Wahnsinns. Der Zug rollt ein und es wird gequetscht, geschoben, gedrängelt wie beim Black Friday im Sonderangebot auf Schienen. Menschen pressen sich in den Waggon, als ginge es um das letzte Boot auf der Titanic. Und das soll jetzt die saubere Lösung sein, liebe Bahn? Ein Stehkonzert auf Rädern statt ein paar Krümel im Abteil?

Ab da: Dominoeffekt deluxe. Jeder Bahnhof ein Wartezimmer der Enttäuschten. ICE fällt aus, Reisende stauen sich wie Tetrissteine in XXL. Reservierungen? Puff! Weggezaubert. Jeder plötzlich Nomade im eigenen Fahrplan. Und das Beste: Jetzt darf jeder seine Entschädigung beantragen. Antrag stellen. PDF hochladen. Belege sammeln. Das ist nicht Service, das ist Customer-Hindernislauf. Willkommen bei der Bahn: Wo du erst entbucht wirst, um dann entwürdigt zu werden.

Die DB hat die Kontrolle über ihr Storytelling verloren. Deshalb hier unsere Business Punk Rules, for free:

Rule #1: Empathie first! Sagt euren Fahrgästen: „Sorry Leute, wir hätten gern aufgeräumt. Ging leider schief. Dafür gibt’s Kaffee oder O-Saft for free.“ Krise entschärft. Vertrauen gerettet.

Rule #2: Think smart, act fast! Den nächsten Bahnhof nutzen, um ein Reinigungsteam reinzuholen. 5 Minuten halten, kurz durchfegen, fertig. Lean Thinking auf Schienen.

Rule #3: On-the-go Cleaning! Reinigungsteam einsteigen lassen, eine Station mitfahren. Die machen ihren Job. Der Zug macht seinen. Alle happy.

Rule #4: Selbstverantwortung deluxe! „Wenn euch das hier zu wild ist, könnt ihr am nächsten Bahnhof aussteigen, dort kommt ein sauberer Zug. Wer bleibt, fährt weiter. Mit Style, aber vielleicht einem Keks unterm Sitz.“

Aber was bitte nie, nie, nie geht: Einfach alle rauswerfen. Das ist nicht rebellisch, das ist rückwärts. Und es killt Vertrauen, Kundenbindung und jede Form von Loyalität.

Die Bahn? Sagt, es sei ein „Einzelfall“. Sorry, aber das ist kein Einzelfall. Das ist ein System-Glitch, ein Mindset-Fail, ein Kulturproblem. Wer seine Kunden als Störfaktor und nicht als Herzschlag sieht, verliert. Nicht nur Passagiere, sondern Zukunft.

Der Take-away für alle Founder da draußen: Man kann nicht jede Krise vermeiden. Aber man kann sie rocken. Mit Haltung, mit Ideen, mit Speed. Wenn du führst, führe. Wenn du einen Fehler machst, steh dazu. Und vor allem: Stell niemals deine eigenen Befindlichkeiten über das Wohl deiner Kunden.

DB, this one’s on us. Free Consulting. Nächstes Mal: Bitte einfach wie ein Start-up denken. Nicht wie ein Beamtenapparat auf Schienen.

Business Punk out.